Käse­rei in Viet­nam ver­traut auf „gre­en­tel­li­gence“ der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH

Die DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH aus Dres­den hat eine Pro­duk­ti­ons­stät­te der fran­zö­si­schen Grou­pe Bel mit einer Anla­ge zur Abwas­ser­be­hand­lung aus­ge­stat­tet. Für die­ses nicht all­täg­li­che Pro­jekt war gleich aus meh­re­ren Grün­den „gre­en­tel­li­gence“ erfor­der­lich, berich­tet Dr. Horst Rei­chardt, Geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH: „Die Anla­ge befin­det sich im Süden von Viet­nam – sie muss also im tro­pi­schen Kli­ma funk­tio­nie­ren. Außer­dem sind die Rechts­vor­schrif­ten in Viet­nam selbst im Ver­gleich zur deut­schen Indus­trie­norm (Grenz­wer­te für die Ein­lei­tung von Abwas­ser) aus­ge­spro­chen streng. Das Gesetz QVCN 24: 2009 setzt hohe Stan­dards – unse­re Anla­ge hält sie ein.“ 

Inves­to­ren und neue Tech­no­lo­gien – Ein Land im Aufbruch 

Viet­nam hat 80 Mil­lio­nen Ein­woh­ner, und in etwa auch die­sel­be Flä­che wie Deutsch­land. Das Land ist der fünft­größ­te Reis­pro­du­zent und der zweit­größ­te Kaf­fee­lie­fe­rant der Welt. Aller­dings sind gro­ße Tei­le des Lan­des durch Gebirgs­zü­ge geprägt, so dass sich die Bevöl­ke­rung in den weni­ger ber­gi­gen Regio­nen kon­zen­triert. Zudem gehen immer mehr Men­schen aus den länd­li­chen Gebie­ten in die Städ­te. Die viet­na­me­si­sche Regie­rung enga­giert sich seit eini­gen Jah­ren stark, um Arbeits­plät­ze zu schaf­fen und das Land zu moder­ni­sie­ren. Es ist ihr erklär­tes Ziel, Inves­to­ren und Tech­no­lo­gie ins Land zu holen. So ver­fügt auch die DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH seit 2008 über ein Büro in Viet­nam. „Wir haben zunächst auf Mes­sen aus­ge­stellt, um zu prü­fen, ob es für uns als Spe­zia­lis­ten für die Ent­sor­gung gefähr­li­cher und umwelt­schäd­li­cher Abga­se und Abwäs­ser dort einen Markt gibt. Auch auf Vor­trags­ver­an­stal­tun­gen haben wir unse­re Lösun­gen vor­ge­stellt“, erin­nert sich Horst Rei­chardt. „Das Inter­es­se war groß, also haben wir schließ­lich unser Büro in Ho Chi Minh Stadt gegrün­det. Die­se Ent­schei­dung haben wir nicht bereut.“

Indus­trie­parks um Ho Chi Minh Stadt schaf­fen Raum für Industrieansiedlungen 

Mitt­ler­wei­le sind in Viet­nam eini­ge gro­ße Indus­trie­parks ent­stan­den. So gehö­ren zum Are­al My Phu­oc, das sich im Ein­zugs­ge­biet von Ho Chi Minh Stadt, dem frü­he­ren Sai­gon, im nörd­li­chen Teil der Pro­vinz Binh Duong befin­det, ins­ge­samt fünf Indus­trie­parks mit einer Gesamt­flä­che von 6.200 Hekt­ar. 3.000 Hekt­ar davon sind für Indus­trie­an­sied­lun­gen vor­ge­se­hen. Der Pro­jekt­ent­wick­ler, die Invest­ment and Indus­tri­al Deve­lo­p­ment Cor­po­ra­ti­on (Becamex IDC), konn­te für den Indus­trie­park bis­lang 380 Pro­jek­te von Unter­neh­men aus 24 Län­dern mit einem Gesamt­vo­lu­men von knapp drei Mil­li­ar­den US-Dol­lar gewin­nen. Zu den Unter­neh­men, die sich in My Phu­oc 3 ange­sie­delt haben, gehört auch die Bel Viet­nam Lt., ein Toch­ter­un­ter­neh­men der Grou­pe Bel aus Frankreich.

Fran­zö­si­sche Käse­rei setzt in Viet­nam auf deut­sche Anla­ge zur Abwasserreinigung

Die From­age­ries Bel, 1865 gegrün­det, sind bis heu­te ein Fami­li­en­un­ter­neh­men. Ihre Pro­duk­te, wie bei­spiels­wei­se Leer­dam­mer oder Mini Baby­bel, ver­kauft die Käse­rei mitt­ler­wei­le in mehr als 120 Län­dern und erziel­te damit 2010 einen Umsatz in Höhe von 2,4 Mil­li­ar­den Euro. Die Grou­pe Bel beschäf­tigt mehr als 11.000 Mit­ar­bei­ter in 30 Toch­ter­fir­men welt­weit. In Viet­nam stellt das Unter­neh­men Schmelz­kä­se her. Um die viet­na­me­si­schen Umwelt­auf­la­gen zu erfül­len, woll­te Bel auf sei­nem Werks­ge­län­de eine eige­ne Anla­ge für die Abwas­ser­ent­sor­gung errich­ten. Dazu wand­te sich das fran­zö­si­sche Unter­neh­men an die DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH. „Die Exper­ten von Bel hat­ten sich gründ­lich infor­miert“, berich­tet René Rei­chardt, Lei­ter Geschäfts­be­reich Abwas­ser­be­hand­lung bei der DAS. „Sie hat­ten bereits eine Refe­renz­an­la­ge in Deutsch­land besucht, und sich bei der Coope­ra­ti­va Nacio­nal de Pro­duc­to­res de Leche (Conapro­le), Montevideo/Uruguay, dem größ­ten Her­stel­ler von Mol­ke­rei­pro­duk­ten in Süd­ame­ri­ka, nach den Erfah­run­gen mit unse­ren Anla­gen erkun­digt.“ Conapro­le muss allein am Stand­ort Mon­te­vi­deo täg­lich mehr als 2000 Kubik­me­ter Was­ser auf­be­rei­ten und setzt dafür auch auf Tech­no­lo­gie aus Dres­den. „Wir wur­den dann von Bel ein­ge­la­den, und haben in Paris der Geschäfts­füh­rung vor­ge­tra­gen“, sagt René Rei­chardt. „Danach haben wir rela­tiv schnell den Auf­trag bekommen.“ 

DAS-Tech­no­lo­gie erfüllt stren­ge Maß­ga­ben der viet­na­me­si­schen Behörden

Dar­auf ist die DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH stolz, denn die Grou­pe Bel betreibt bereits 25 Wer­ke welt­weit  – und war trotz­dem bereit, sich für die Abwas­ser­be­hand­lung auf eine neue Tech­no­lo­gie ein­zu­las­sen. „Es war Bel wich­tig, dafür eine euro­päi­sche Part­ner­fir­ma zu fin­den, die aber auch in Viet­nam Inge­nieu­re beschäf­tigt, die sich dort um das Pro­jekt küm­mern“, so René Rei­chardt. „Bel such­te nach einem Ver­fah­ren, das fle­xi­bel genug ist, die anfal­len­den Abwäs­ser zu bewäl­ti­gen. Denn die Ein­hal­tung der rela­tiv stren­gen Grenz­wer­te wird regel­mä­ßig durch die viet­na­me­si­schen Behör­den kon­trol­liert. Zudem soll­te die Anla­ge kom­pakt und modu­lar erwei­ter­bar sein. Und weil sich die Fabrik direkt neben einem Wohn­ge­biet befin­det, soll­te die Anla­ge auch lei­se und geruch­los arbei­ten.“ All die­se Bedin­gun­gen erfüllt die Anlagen­tech­nik der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH. Der Aus­bau der Fabrik und der Auf­bau der Anla­gen zur Abwas­ser­be­hand­lung erfolg­te par­al­lel. Know­how und Tech­no­lo­gie für die Ent­sor­gungs­tech­nik kamen aus Deutsch­land, die Anla­gen aber wur­den teil­wei­se in Asi­en her­ge­stellt. So wur­den die Reak­to­ren, das Herz­stück der Anla­ge, unter Auf­sicht der Exper­ten von der DAS in Viet­nam gefer­tigt. Sie über­wach­ten auch das Gesche­hen auf der Bau­stel­le, berich­tet René Rei­chardt. „Wir haben unse­re Chef­mon­teu­re nach Viet­nam geschickt, und dort viel­fach mit ein­hei­mi­schen Unter­neh­men zusam­men­ge­ar­bei­tet.“ Gebaut wur­de in meh­re­ren Bau­ab­schnit­ten, ent­spre­chend dem Fort­schritt beim Kun­den. „Im April 2010 haben wir den Ver­trag unter­zeich­net“, erläu­tert Rei­chardt. „Im August erfolg­te, sozu­sa­gen auf der grü­nen Wie­se, der ers­te Spa­ten­stich mit der ent­spre­chen­den Zere­mo­nie nach orts­üb­li­chem Brauch. Im Janu­ar erfolg­te dann die Inbe­trieb­nah­me.“ Die Arbei­ten began­nen mit dem Boden­aus­hub und dem Bau der Fun­da­ment­plat­te. „Wir benö­ti­gen die­se Beton­plat­te als Auf­stell­flä­che für die Reak­to­ren“, erklärt Rei­chardt. „Unse­re Anla­ge ist extrem kom­pakt. Das kommt auch dem Kun­den zugu­te, denn in einem Gebiet, wo Grund­stü­cke der­art teu­er sind wie in einem sol­chen Indus­trie­park, zählt jeder Qua­drat­me­ter.“ Im Anschluss wur­den die Abwas­ser­lei­tun­gen instal­liert, die Schalt­war­te errich­tet, und dann die Ent­sor­gungs­tech­nik mon­tiert und erprobt. Schließ­lich wur­de die Anla­ge schlüs­sel­fer­tig an die Bel Viet­nam Ltd. übergeben. 

Gründ­li­che und effek­ti­ve Abwas­ser­rei­ni­gung in zwei Bioreaktoren 

Bei der mecha­ni­schen Vor­be­hand­lung des Abwas­sers wer­den zunächst die Fest­stof­fe abge­siebt. Um eine Ver­gleich­mä­ßi­gung des Abwas­ser­stro­mes zu errei­chen, wer­den die anfal­len­den Abwäs­ser anschlie­ßend in einem gro­ßen Behäl­tern gesam­melt. Von dort gelan­gen sie in die bei­den TFR-Bio­re­ak­to­ren, das Herz­stück der Anla­ge. Dabei han­delt es sich um  Rie­sel­strom-Bio­re­ak­to­ren in denen das ver­schmutz­te Abwas­ser über klei­ne Kügel­chen, die mit spe­zi­el­len Mikro­or­ga­nis­men bewach­sen sind, her­ab­rie­selt. Von unten wird zugleich mit Hil­fe eines Ven­ti­la­tors Luft in den Reak­tor ein­ge­bla­sen. In die­sen Reak­to­ren erfolgt aerob der Abbau der orga­ni­schen Belas­tung. Mit­hil­fe einer kom­bi­nier­ten bio­lo­gi­schen und che­misch-phy­si­ka­li­schen Nach­be­hand­lung wer­den im Anschluss dar­an Phos­phat und Stick­stoff ent­fernt. Der Schlamm wird abge­schie­den und ent­wäs­sert. „In Viet­nam gilt Schlamm aus Mol­ke­rei­en als Son­der­müll“, berich­tet Pro­jekt­lei­ter Cor­ne­li­us Hamann. „Da ist es ein Vor­teil, dass wir mit unse­rem Ver­fah­ren beson­ders wenig Schlamm pro­du­zie­ren – ledig­lich ein Sechs­tel der Men­ge, die mit kon­ven­tio­nel­len Ver­fah­ren ent­ste­hen wür­de.“ Das ver­blei­ben­de kla­re Was­ser wird des­in­fi­ziert, und kann dann in den Vor­flu­ter ein­ge­lei­tet wer­den. Schritt­wei­se Opti­mie­rung der Anla­ge bis zur Voll­aus­las­tung   „Unse­re Anla­ge rei­nig­te zuerst das Spül­was­ser von der Bau­en­d­rei­ni­gung der Fabrik“, sagt René Rei­chardt. „Par­al­lel zum Pro­duk­ti­ons­start erfolg­te dann der Test­be­trieb.“ Die Mikro­or­ga­nis­men müs­sen sich auf das sich ver­än­dern­de Abwas­ser ein­stel­len; der Betrieb der Bio­re­ak­to­ren wird schritt­wei­se opti­miert. Bei Voll­aus­las­tung soll die Anla­ge bis hun­dert Kubik­me­ter Abwas­ser pro Tag rei­ni­gen – sie benö­tigt vier Wochen, bis sie ihre vol­le Leis­tung erreicht. „Selbst in der Test­pha­se ist kein unge­rei­nig­tes Abwas­ser aus der Anla­ge hin­aus­ge­gan­gen“, betont Rei­chardt. „Wir konn­ten die gel­ten­den Grenz­wer­te von Anfang an ein­hal­ten. Am Ende war der Kun­de so zufrie­den, dass er uns gebe­ten hat, die Anla­ge mit unse­rem Per­so­nal wei­ter zu betrei­ben.“ Aus die­sem Grun­de ist stets ein viet­na­me­si­scher Mit­ar­bei­ter der DAS vor Ort. Er wird von Deutsch­land aus unter­stützt durch ein Anla­gen­mo­ni­to­ring, das per Fern­über­wa­chung den Betrieb beglei­tet, so Rei­chardt: „Und soll­te es doch ein­mal Pro­ble­me geben, dann sind unse­re Inge­nieu­re inner­halb von zwei Stun­den in My Phuoc.“ 

DAS-Anla­gen trot­zen extre­men Kli­ma­be­din­gun­gen   Die feucht­war­me Luft und die Son­nen­ein­strah­lung in den Tro­pen sind für die Anla­ge kei­ne Belas­tung. Reak­to­ren und Tanks bestehen aus Kunst­stoff, grö­ße­re Behäl­ter aus Beton. Das Rohr­lei­tungs­sys­tem wur­de aus Edel­stahl gefer­tigt und ist selbst­ver­ständ­lich kor­ro­si­ons­be­stän­dig. Pum­pen und Ven­ti­la­to­ren sind die ein­zi­gen Ver­schleiß­tei­le. „Unse­re Tech­no­lo­gie zeich­net sich nicht nur durch einen nied­ri­gen Ener­gie­be­darf und nied­ri­ge Betriebs­kos­ten aus, sie garan­tiert auch einen gerin­gen War­tungs­auf­wand“, unter­streicht Rei­chardt. „Und wenn die Bel Viet­nam Ltd. ihre Pro­duk­ti­on erwei­tert, oder Grenz­wer­te noch stren­ger wer­den, dann kann die Anla­ge unkom­pli­ziert erwei­tert wer­den. Durch das Modul­sys­tem kön­nen wir jeder­zeit auf­sto­cken – auch das ist ein gro­ßer Vor­teil unse­rer Anlagentechnik.“

 

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