Kos­ten­ef­fi­zi­en­te Rei­ni­gung von Deponiesickerwasser

Die Zusam­men­set­zung von Depo­nie­si­cker­was­ser ist abhän­gig von der Art der ein­ge­la­ger­ten Abfäl­le, der Wit­te­rung und der Stand­zeit des Depo­nie­kör­pers. Neben der siche­ren Ent­sor­gung konn­te im Fall der Depo­nie Grum­bach außer­dem eine star­ke Geruchs­re­du­zie­rung erreicht werden.

DAS Abwas­ser­be­hand­lung für Depo­nie­si­cker­was­ser von AMAND Umwelttechnik

In Depo­nie­si­cker­was­ser sind häu­fig star­ke orga­ni­sche Ver­schmut­zun­gen vor­han­den. Ver­un­rei­ni­gun­gen mit was­ser­lös­li­chen Stick­stoff- und Schwe­fel­ver­bin­dun­gen, Chlo­ri­den und Schwer­me­tal­len sind eben­falls nicht sel­ten. Wenn Regen durch den Depo­nie­kör­per sickert, dann lösen sich orga­ni­sche und anor­ga­ni­sche Schad­stof­fe dar­in. Durch exo­ther­me Zer­set­zungs- pro­zes­se im Inne­ren der Depo­nie ist die Tem­pe­ra­tur des Sicker­was­sers meist

höher als die des übli­cher­wei­se in der Umge­bung vor­kom­men­den Grund­was­sers. Unbe­han­del­tes Sicker­was­ser, das in den natür­li­chen Was­ser­kreis­lauf gelangt, gefähr­det die Umwelt. Es wird daher auf­ge­fan­gen und bei Bedarf einer Behand­lung zuge­führt. Depo­nie­si­cker­was­ser ist in der Regel bräun­lich gefärbt und sehr trü­be; es weißt einen typi­schen, beis­sen­den Geruch auf.

Anlay­se des Abwas­sers und Ein­satz einer Pilotanlange

Die Auf­rei­ni­gung von Depo­nie­si­cker­was­ser ist her­aus­for­dernd. Auf der einen Sei­te hat sich sei­ne Zusam­men­set­zung mit der Stand­zeit der Depo­nie stark ver­än­dert. Auf der ande­ren Sei­te vari­iert die Kon­zen­tra­ti­on der Schad­stof­fe je nach Nie­der­schlags­men­ge sehr. Im säch­si­schen Grum­bach tritt bei der Depo­nie von AMAND ein orga­nisch belas­te­tes Sicker­was­ser auf, wel­ches zudem noch mit Schwe­fel­was­ser­stoff und Ammo­ni­um ver­schmutzt ist. Vor allem die Ver­un­rei­ni­gung mit den bei­den letzt­ge­nann­ten Stof­fen führ­te zur Über­las­tung der ört­li­chen Klär­an­la­ge sowie aus dem Kanal­netz her­aus zu einer Geruchsbelästigung.

Die DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH wur­de beauf­tragt, eine pas­sen­de Metho­de für die Auf­be­rei­tung der Sicker­wäs­ser in Grum­bach zu erar­bei­ten und anschlie­ßend die­se Anla­ge zu errich­ten. Im Sin­ne des Auf­trag­ge­bers woll­ten die Abwas­ser­spe­zia­lis­ten der DAS eine mög­lichst kos­ten­güns­ti­ge Behand­lungs­me­tho­de anwen­den. Des­halb erör­ter­ten sie, ob sich in die­sem spe­zi­fi­schen Fall ein bio­lo­gi­sches Ver­fah­ren eig­net. Im ers­ten Pro­jekt­ab­schnitt wur­den daher im unter­neh­mens­ei­ge­nen Labor Abbau­tests mit Mikro­or­ga­nis­men durch­ge­führt, durch die ein Abbau der schäd­li­chen Sub­stan­zen in dem gefor­der­ten Maße nach­ge­wie­sen wer­den konnte.

Im nächs­ten Schritt haben die Dresd­ner Umwelt­ex­per­ten eine Pilot­an­la­ge vor Ort betrie­ben. So konn­te fest­ge­stellt wer­den, wie man den Mikro­or­ga­nis­men geeig­ne­te Bedin­gun­gen schafft, so dass sie den Abbau opti­mal durch­füh­ren. Kur­ze Zeit spä­ter wur­de offen­sicht­lich, dass man sich beim Betrieb der Anla­ge auf stän­dig wech­seln­de Ver­hält­nis­se ein­stel­len muss: Bei hohen Nie­der­schlags­men­gen ist ein gro­ßes Volu­men mit einer nied­ri­ge­ren Schad­stoff-Kon­zen­tra­ti­on zu bewäl­ti­gen; bei Tro­cken­heit hin­ge­gen ist das Sicker­was­ser im hohen Maß ver­un­rei­nigt. Für bei­den Kon­stel­la­tio­nen war die Behand­lung ent­spre­chend anzupassen.

 

Biologische Abwasserbahendlung mit den TFR-Reaktoren | DAS EE
Biologische Abwasserbehandlung DAS EE

Ein­satz von Bio­re­ak­to­ren zur Behand­lung von Sickerwasser

Nach der effi­zi­en­ten Erpro­bung der Vor­gän­ge in der Pilot­an­la­ge erfolg­te in der letz­ten Pro­jekt­pha­se die Maß­stabs­über­tra­gung auf die tech­ni­sche Anla­ge. Sie besteht im Wesent­li­chen aus drei Trick­le-Flow-Reak­to­ren (TFR) der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH. Dar­in befin­den sich auf einem Trä­ger­ma­te­ri­al Mikro­or­ga­nis­men, über die der Abbau der schäd­li­chen Sub­stan­zen erfolgt. Zwei aero­be TFR-Reak­to­ren ermög­li­chen die Ver­rin­ge­rung der orga­ni­schen Ver­schmut­zung sowie die Reak­ti­on von Ammo­ni­um zu Nitrat. Zwei­te­res wird danach in einem ano­xi­schen TFR-Reak­tor unter Zuga­be von exter­nem Koh­len­stoff zu inter­nem gas­för­mi­gen Stick­stoff umge­wan­delt. Von Zeit zu Zeit wird Bio­mas­se aus dem Reak­tor abge­schöpft. Außer­dem wer­den die Mess­ein­rich­tun­gen regel­mä­ßig kon­trol­liert. Im jähr­li­chen Tur­nus erfolgt eine prä­ven­ti­ve War­tung.

Die Anla­ge befin­det sich seit Mit­te 2013 im Betrieb. Ammo­ni­um­stick­stoff und Sul­fid, die im Anla­gen­zu­lauf ent­hal­ten sind, wer­den bis auf ein Level abge­baut, wel­ches den stren­gen Ein­leit­be­din­gun­gen entspricht.

Damit ist das gerei­nig­te Was­ser bei stö­rungs­frei­em Betrieb geruchs­los und kann von der kom­mu­na­len Klär­an­la­ge pro­blem­los wei­ter­be­han­delt werden.

„Die Beauf­tra­gung der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH war rück­bli­ckend die rich­ti­ge Ent­schei­dung“, bestä­tigt Mir­ko Mül­ler, Pro­jekt­ver­ant­wort­li­cher der Amand Umwelt­tech­nik Grum­bach. „Das Team zeich­net sich durch hohe Fach­kom­pe­tenz und star­kes Enga­ge­ment von der Errich­tung über die ver­fah­rens­tech­ni­sche Betreu­ung wäh­rend der Inbe­trieb­nah­me- und Opti­mie­rungs­pha­se bis hin zu Ser­vice und War­tung der Anla­ge sowie bei der Unter­stüt­zung von uns als Betrei­ber im täg­li­chen Anla­gen­be­trieb aus. Das Anla­gen­kon­zept ist inno­va­tiv, schlüs­sig und durch­dacht. Die zuge­si­cher­ten Ablauf­wer­te bzw. Ein­leit­grenz­wer­te wer­den sicher erreicht und eingehalten.“

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Portrait Mirko Heinze

Herr Mir­ko Hein­ze
Chief Ope­ra­ting Offi­cer Water Treatment

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