Biologischer Schadstoffabbau in Abwässern der chemischen Industrie
Biologische Verfahren sind in der industriellen Abwasseraufbereitung in den meisten Industrien etabliert. Auch für die oftmals schwer abzubauenden Verbindungen der chemischen Industrie kann solch eine Technologie wirtschaftlich sinnvoll sein.
Die meisten Abwässer in der chemischen Industrie enthalten eine hohe Konzentration organischer Verbindungen aus unterschiedlichen Stoffklassen. In natürlichen Gewässern würden diese Schadstoffe eine starke Sauerstoffzehrung und damit eine massive Störung des biologischen Gleichgewichts verursachen. Eine Vorbehandlung der Abwässer ist jedoch nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes wichtig.
Bei der Erhöhung der Entsorgungskosten durch die verantwortliche Kläranlage oder einer Produktionserweiterung können auf diesem Weg auch Gebühren eingespart werden. Wegen ihrer einfachen Technologie sowie der im Gegensatz zu chemisch-physikalischen Prozessen weitgehenden Zerlegung der Schadstoffe, wird dabei vermehrt auf biologische Verfahren zurückgegriffen.
Rauchgasentschwefelung eines Kraftwerks
Durch den Einsatz eines biologischen Verfahrens konnte DAS Environmental Expert einem Kraftwerksbetreiber in Berlin bei der Reduzierung seiner Entsorgungskosten helfen. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Abwasserbehandlung musste das Abwasser aus der Rauchgasentschwefelung über die Schritte Sammlung, Transport und Verbrennung aufwändig entsorgt werden. Dank TFR-Technologie kann das Abwasser nun unter strenger Einhaltung aller gesetzlichen Grundlagen direkt in die Spree eingeleitet werden. Nach dem biologischen Abbau der hauptsächlich aus Ameisensäure bestehenden organischen Inhaltsstoffe, liegt die Konzentration stabil unter der CSB-Grenze von 60 mg/l. Trotz der großen Salzkonzentration von durchschnittlich 15 g/l Chlorid ist die biologische Abbaugeschwindigkeit dabei so hoch, dass ein vergleichsweise geringes Anlagenvolumen ausreichend ist. Die Bioreaktoren wurden in ihren Abmessungen variiert und in eine vorhandene Halle eingepasst. Aufgrund des geringen Gewichts der Bioreaktoren in allen Betriebszuständen konnte die gesamte Anlage auf einer Zwischendecke aufgebaut werden.
Die TFR-Bioreaktoren sind mittlerweile bereits fast zwei Jahrzehnte in Betrieb. Die Anlage soll nun auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Es werden dafür zwei Optionen geprüft: Zum einen kann die implementierte TFR-Technologie ertüchtigt werden. Zum anderen kommt auch ein Neubau mit dem MBBR-Verfahren in Frage. Um herauszufinden, welches Verfahren aus technischer Sicht, aber auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Aspekte am sinnvollsten ist, führt DAS Environmental Expert eine Pilotierung durch.
Ihr Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Abwasserbehandlung
Mirko Heinze
Chief Operating Officer Water Treatment