Umbau und Erweiterung einer bestehenden Kläranlage in der Milchindustrie
Mit deutschlandweit 23 Standorten und rund 7200 Mitarbeitern ist die DMK Group (Deutsches Milchkontor) das größte Molkereiunternehmen der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2016 gab die DMK Group bekannt, an ihrem Standort Strückhausen zu investieren und vor Ort zukünftig Magermilch- und Vollmilchpulver für Babynahrung herzustellen. Die DAS Environmental Expert GmbH ist dabei Partner für die Modernisierung der Abwasserbehandlungsanlage.
Ab 2018 soll die Produktion starten – bis dahin müssen nicht nur die Fertigungsbereiche umgebaut, sondern auch die bisherige Kläranlage erneuert werden.
Mit der Produktionsumstellung verändern sich Menge und Schmutzfrachten des Abwassers. Bei der Verarbeitung von Milch werden große Mengen Wasser eingesetzt – hauptsächlich zum Reinigen der Anlagentechnik und der Zulieferfahrzeuge.
Entsprechend große Mengen muss die Abwasserbehandlung bewältigen – typischerweise mit Belastungsspitzen und wechselnden Inhalts- stoffen entsprechend dem Betriebsablauf in dem jeweiligen Unternehmen.
DAS als Partner für den Umbau der bestehenden Anlage
Die Auswahl für einen passenden Partner bei der Abwassertechnik fiel auf die DAS Environmental Expert GmbH, mit Sitz in Dresden und weltweiten Niederlassungen. Deren Experten sind mit Ihrem Knowhow in der Lage, die Anlagenkonfiguration flexibel an die Bedingungen am geplanten Standort anzupassen. Bei der Abwasseranlage in Strückhausen stellen die Baugrundverhältnisse eine Besonderheit dar. Der Boden ist bei sehr hohem Grundwasserstand wenig tragfähig und kann durch die pedologischen Bedingungen leicht absacken, wodurch die gesamte Anlage auf Pfählen gegründet wurde. Dies führt bei der Ertüchtigung der Abwasseranlage zu weiteren Herausforderungen, da selbst die Standsicherheit der Baukräne für den jeweiligen Einsatzfall explizit geprüft werden muss. Zusätzlich hat die DMK Group in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie nicht nur hohe Ansprüche an die Qualitätsstandards, sondern auch beim Thema Umweltschutz und Energieeffizienz.
Zu der, in die vorhandene Infrastruktur und Bausubstanz eingegliederte, neuen Abwassertechnik wird eine Energiezentrale errichtet. Diese versorgt alle vorhandenen und neuen Aggregate mit Strom und steuert den Prozess mit einer Siemens SPS. Alle neuen Aggregate entsprechen daher der Energieeffizienzklasse IE3.
Automatisch gesteuerte intermittierende Belüftung
Aufgrund des hohen CSB- und BSB-Gehaltes im Abwasser der milchverarbeitenden Industrie müssen oftmals hohe Starkverschmutzergebühren gezahlt werden. Im Fall des DMK-Werks in Strückhausen belaufen sich die täglichen Abwassermengen auf 640 m3 mit einer CSB- und BSB-Fracht von 2.400 kg und 1.500 kg pro Tag. Diese Mengen sind vergleichbar mit Werten einer 20.000 Einwohner Stadt.
Um, wie in Strückhausen vorgesehen, das gereinigte Abwasser direkt in die umliegenden Gewässer einleiten zu können, muss über die Kläranlage die CSB- und BSB-Konzentration auf 110 und 25 mg/l reduziert werden. Dafür sorgt in Strückhausen zukünftig eine Belebtschlammanlage mit intermittierender Belüftung, bei welcher sich die aerobe Phase der Nitrifikation mit der anaeroben Phase der Denitrifikation abwechselt.
Die Steuerung dieser beiden Phasen erfolgt dabei automatisiert. Durch die Messung und Auswertung des Redox-Potenzials werden Sauerstoffeintrag und Umwälzung bedarfsgerecht eingesetzt und der Kohlenstoff- und Stickstoffabbau optimiert. Der dabei entstehende Schlamm wird zur weiteren Verwendung pumpfähig auf nur 7 % eingedickt.
Nach der Inbetriebnahme betreuen die Experten von DAS Environmental Expert die Anlage weitere 6 Monate, um die biologische Abwasserbehandlung hinsichtlich ihrer Reinigungsleistung und ihres Energieverbrauches zu optimieren.
Ihr Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Abwasserbehandlung
Mirko Heinze
Chief Operating Officer Water Treatment