Abwas­ser­be­hand­lung für Pro­duk­ti­ons­er­wei­te­rung in der Getränkeindustrie

Durch die stark erhöh­te Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men, muss­te die Abwas­ser­be­hand­lung der REFRES NOW S.A. erwei­tert wer­den. Dabei ist die Behand­lung von Abwäs­sern in der Geträn­ke­indus­trie meist zusätz­lich auch hohen Schwan­kun­gen im Zulauf aus­ge­setzt. Gemein­sam mit den DAS-Exper­ten wur­de die neue aero­be Abwas­ser­be­hand­lungs­an­la­ge im Okto­ber 2017 in Betrieb genommen.

Bei der Abwas­ser­ein­lei­tung in die öffent­li­che Kana­li­sa­ti­on oder in ein natür­li­ches Gewäs­ser müs­sen in Abhän­gig­keit von den ört­li­chen Bedin­gun­gen gesetz­li­che Grenz­wer­te für die gelös­te orga­ni­sche Fracht ein­ge­hal­ten werden. 

Dabei ist vor allem die als abbau­ba­rer CSB (Che­mi­scher Sau­er­stoff­be­darf) erfass­te Sum­me der orga­ni­schen Stof­fe ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um. Wegen des hohen Sau­er­stoff- ver­brauchs bei ihrer mikro­bio­lo­gi­schen Zer­set­zung führt eine erhöh­te orga­ni­sche Fracht zu einer mas­si­ven Stö­rung des bio­lo­gi­schen Gleich­ge­wichts. Wer­den die vor­ge­ge­be­nen Grenz­wer­te über­schrit­ten, fal­len meist hohe Stark­ver­schmut­zer­zu­schlä­ge an. Vie­le Unter­neh­men aus der Indus­trie ent­schei­den sich daher, und oft­mals auch aus dem eige­nen hohem Anspruch an ihr Umwelt­be­wusst­sein, für eine eige­ne Abwasserbehandlung.

Von der Abwas­ser­be­hand­lung in den Fluss

REFRES NOW S.A., einer der füh­ren­den Soft­drink­pro­du­zen­ten Argen­ti­ni­ens, inves­tier­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in den Aus­bau sei­nes Stand­or­tes La Mat­an­za bei Bue­nos Aires. Hier steht inzwi­schen eine der größ­ten Pro­duk­ti­ons­an­la­gen für Soft­drinks Latein­ame­ri­kas, in der täg­lich mehr als zehn ver­schie­de­ne Pro­duk­te mit einem Gesamt­vo­lu­men von über 3,5 Mio. Litern abge­füllt wer­den. Mit stei­gen­dem Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men muss­te auch die Abwas­ser­tech­nik ange­passt wer­den, da das Abwas­ser ent­spre­chend der gesetz­li­chen Grenz­wer­te in den nahe gele­ge­nen Fluss ein­ge­lei­tet wer­den soll. Das Unter­neh­men ver­trau­te dabei auf die Exper­ti­se der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH.

Als lang­jäh­ri­ger Part­ner errich­te­te das Unter­neh­men bereits die vor­he­ri­ge Abwas­ser­an­la­ge, die dem stark erhöh­ten Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men nicht mehr gerecht wur­de. Die Anfor­de­run­gen an die neue Anla­ge lie­gen bei einem Volu­men­strom von 80 m³/h mit einer maxi­ma­len CSB-Kon­zen­tra­ti­on von 7000mg/l. Auf­grund der Wirt­schaft­lich­keit durch Ener­gie­rück­ge­win­nung, wer­den Abwäs­ser mit solch hohen CSB-Kon­zen­tra­tio­nen nor­ma­ler­wei­se über anae­ro­be Ver­fah­ren vor­be­han­delt. Auf Kun­den­wunsch soll­te in La Mat­an­za jedoch ein aus­schließ­lich aero­bes Ver­fah­ren zum Ein­satz kom­men, wel­ches den­noch effi­zi­ent und sicher das Abwas­ser reinigt.

DAS-Exper­ten als lang­jäh­ri­ge Part­ner für die Abwasserbehandlung

Als Turn­key Anbie­ter für Abwas­ser­tech­nik waren die Exper­ten der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH bereits für die Bera­tung und Pla­nung ver­ant­wort­lich. Im Pra­xis­be­trieb ist die Behand­lung von Indus­trie­ab­was­ser in den meis­ten Fäl­len Zuläu­fen mit hohen Schwan­kun­gen aus­ge­setzt und erfor­dert ein weit­ge­hend unkom­pli­zier­tes und robus­tes Regime. Die not­wen­di­gen Ein­rich­tun­gen soll­ten daher auto­ma­ti­siert sein und einen mög­lichst nied­ri­gen Per­so­nal­auf­wand sowie wenig Platz beanspruchen.

Die Wirt­schaft­lich­keit der bio­lo­gi­schen Ver­fah­ren wird von den Exper­ten der DAS Envi­ron­men­tal Expert im Vor­feld eines Pro­jek­tes geprüft. Die­se Ver­fah­ren nut­zen das gro­ße Poten­zi­al und die Arten­viel­falt der natür­lich vor­kom­men­den Mikro­or­ga­nis­men, um die orga­ni­sche Belas­tung (CSB- und BSB-Kon­zen­tra­ti­on) auf die gefor­der­ten Grenz­wer­te abzu­sen­ken. Auf­grund der Viel­zahl der Anwen­dungs­be­rei­che und der hohen Effek­ti­vi­tät beim Abbau der orga­ni­schen Inhalts­stof­fe im Was­ser stel­len bio­lo­go­gi­sche Ver­fah­ren oft­mals eine effi­zi­en­te Art der Abwas­ser­rei­ni­gung dar.

Ein­satz der MBBR-Abwas­ser­tech­nik bei Refres Now S.A.

Auf­grund der am Stand­ort pro­gnos­ti­zier­ten täg­li­chen CSB-Fracht von bis zu 7 Ton­nen, dem gerin­gen Platz­be­darfs und der gerin­gen Schlamm­pro­duk­ti­on wur­de die Anla­ge in La Mat­an­za mit dem MBBR-Ver­fah­ren umgesetzt.

Das MBBR- (Moving Bed Bio­re­ac­tor) oder Wir­bel­bett­ver­fah­ren basiert auf den bio­lo­gi­schen Ver­fah­ren mit ses­si­ler Bio­mas­se (Bio­film­ver­fah­ren). Das bedeu­tet, dass sich auf den Füll­kör­per­ober­flä­chen ein Bio­film mit immo­bi­li­sier­ter Bio­mas­se ansie­delt, in dem Mikro­or­ga­nis­men wach­sen (Trä­ger­bio­lo­gie). Die­se errei­chen ein hohes Schlamm­al­ter mit sehr lan­gen Gene­ra­ti­ons­zei­ten. Die Sta­bi­li­tät des Rei­ni­gungs­pro­zes­ses ist damit höher als bei Belebt­schlamm­an­la­gen und Belas­tungs­stö­ße wer­den bes­ser aufgefangen.

 

 Zusätz­lich weist das von der DAS Envi­ron­men­tal Expert GmbH ein­ge­setz­te Trä­ger­ma­te­ri­al mit mehr als 1.000 m²/m³ eine sehr hohe spe­zi­fi­sche Ober­flä­che auf und ermög­licht so beson­ders kom­pak­te MBBR-Bioreaktoren.

Für das gro­ße Durch­lauf­vo­lu­men bei Refres in La Mat­an­za wur­den vier Pro­zess­be­häl­ter errich­tet. Das Abwas­ser wird über einen Zwi­schen­spei­cher in den Misch- und Aus­gleichs­be­häl­ter gelei­tet. Erst danach gelangt es in die eigent­li­chen MBBR-Reak­to­ren, wo durch die Mikro­or­ga­nis­men der CSB-Abbau erfolgt.

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Umwäl­zung und Sau­er­stoff­ein­trag mit Strahlbelüftern

Spe­zi­ell für die­sen Anwen­dungs­fall ein­ge­setz­te Strahl­be­lüf­ter wäl­zen das Abwas­ser in den Reak­to­ren um und sor­gen für die Zufuhr von Sau­er­stoff. Zusätz­lich bie­ten die Strahl­be­lüf­ter den Vor­teil, dass die Umwäl­zung und der Sau­er­stoff­ein­trag sepa­rat von­ein­an­der gesteu­ert wer­den kön­nen. Durch die opti­ma­le Ein­stel­lung des Sau­er­stoff­ge­hal­tes und die idea­le Durch­mi­schung des Wir­bel­bet­tes wer­den die Schad­stof­fe sehr effek­tiv abgebaut.

Der Ein­satz der MBBR-Tech­no­lo­gie erlaubt es so, zukünf­tig pro­blem­los und effi­zi­ent auf einen wei­te­ren Pro­duk­ti­ons­an­stieg und damit auch auf höhe­re Abwas­ser­men­gen zu reagie­ren. Zum einen kann durch eine ein­fa­che Erhö­hung des Trä­ger­ma­te­ri­al­vo­lu­mens eine höhe­re Abbau­leis­tung erzielt wer­den. Zum ande­ren kann die modu­lar auf­ge­bau­te MBBR-Anla­ge, wenn erfor­der­lich durch wei­te­re Reak­to­ren ergänzt werden.

Der­zeit ist die Anla­ge auf CSB-Frach­ten bis zu 7 Ton­nen aus­ge­legt, was mit den Frach­ten einer 117.000 Ein­woh­ner Stadt ver­gleich­bar ist. Die Inbe­trieb­nah­me der sich zur­zeit im Abschluss der Mon­ta­ge­ar­bei­ten befin­den­den Anla­ge wird im Sep­tem­ber 2017 durch das Team der DAS in La Mat­an­za realisiert.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit zur Behand­lung von Abwäs­sern in der Geträn­ke­indus­trie stellt die TFR-Tech­no­lo­gie dar. TFR steht für das Trick­le-Flow-Reac­tor Prin­zip oder auch Rie­sel­strom­prin­zip. Die­ses arbei­tet mit einem kugel­för­mi­gen, sehr leich­ten Trä­ger­ma­te­ri­al, wel­ches mit einer hoch­ak­ti­ven und an die jewei­li­gen Bedin­gun­gen adap­tier­ten Misch­po­pu­la­ti­on umwächst. Die­ses Ver­fah­ren kommt meist bei klei­ne­ren Abwas­ser­men­gen effek­tiv zum Ein­satz. So errich­tet DAS Envi­ron­men­tal Expert der­zeit bei­spiels­wei­se bei Quil­mes in Boli­vi­en eine Abwas­ser­an­la­ge mit der TFR-Technologie.

Mir­ko Heinze

Ihr Ansprech­part­ner für alle Fra­gen rund um das The­ma Abwasserbehandlung

Mir­ko Heinze

Chief Ope­ra­ting Offi­cer Water Treatment