Plas­ma – die alter­na­ti­ve Ener­gie­quel­le für Abgas­rei­ni­gungs-Sys­te­me 

Bei der Her­stel­lung von Mikro­chips wer­den per­fluo­rier­te Ver­bin­dun­gen (PFCs) wie bei­spiels­wei­se CF4, SF6 oder C2F6 ver­wen­det. Die­se Gase haben ein hohes Treib­haus­po­ten­zi­al und sind auf­grund ihrer che­mi­schen und phy­si­ka­li­schen Sta­bi­li­tät schwer abbau­bar. Ins­be­son­de­re CF4 ist ein außer­ge­wöhn­lich bestän­di­ges Mole­kül, des­sen Ver­bin­dung zwi­schen den Koh­len­stoff- und Flu­or­ato­men (C‑F-Bin­dung) kaum zu bre­chen ist. Das Mole­kül reagiert weder auf Son­nen­licht noch auf die Angrif­fe von reak­ti­ven Hydro­xyl­ra­di­ka­len (OH), die nor­ma­ler­wei­se vie­le ande­re Treib­haus­ga­se zer­set­zen können. 

Die­se Unemp­find­lich­keit gegen­über natür­li­chen Abbau­pro­zes­sen führt zu einer extrem lan­gen Ver­weil­dau­er von etwa 50.000 Jah­ren in der Atmo­sphä­re.
In einer moder­nen Halb­lei­ter­fa­brik sor­gen meh­re­re hun­dert Abgas­rei­ni­gungs-Sys­te­me mit hohem Ener­gie­ein­satz für eine hoch­ef­fi­zi­en­te Rei­ni­gung der Abga­se aus der Chip­fer­ti­gung. Der Stan­dard sind erd­gas­be­trie­be­ne Bren­ner-Wäscher Anla­gen. Eine über­zeu­gen­den­de Alter­na­ti­ve zum Ein­satz fos­si­ler Brenn­stof­fe ist die Nut­zung von elek­tri­scher Ener­gie in Plas­ma-Wäscher-Sys­te­men, die mit Strom aus erneu­er­ba­ren Quel­len betrie­ben wer­den kön­nen.
 

Die Zukunft der Sub­fab ist elek­trisch 

Plas­ma­tech­no­lo­gie bie­tet der Halb­lei­ter­indus­trie eine fle­xi­ble und zukunfts­si­che­re Lösung für die Abgas­be­hand­lung. Mit ihrer Fähig­keit, Schad­stof­fe mit hohem Treib­haus­po­ten­zi­al effi­zi­ent zu zer­set­zen, leis­tet sie einen wesent­li­chen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung die­ser Schlüs­sel­in­dus­trie mit der Dekar­bo­ni­sie­rung des Sub­fab-Bereichs.

Plas­ma und die Elek­tri­fi­zie­rung der Sub­fab tra­gen zu einer signi­fi­kan­ten Ver­bes­se­rung der ESG Scope-1-Bilanz unse­rer Kun­den bei, indem sie den Ver­brauch fos­si­ler Brenn­stof­fe redu­zie­ren. In Ver­bin­dung mit dem Ein­satz erneu­er­ba­rer Ener­gien kön­nen Halb­lei­ter­her­stel­ler ihre direk­ten und indi­rek­ten Treib­haus­gas­emis­sio­nen erheb­lich sen­ken. Dies führt zu einer ver­bes­ser­ten Nach­hal­tig­keits­leis­tung und einem bes­se­ren ESG-Rating, stärkt die Wett­be­werbs­fä­hig­keit in einem umwelt­be­wuss­ten Markt und unter­stützt die Errei­chung der Klimaziele. 

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Wie funk­tio­niert das Plas­ma-Wet-Ver­fah­ren? 

Alternative Energiequelle Plasma

Die Zer­set­zung von Schad­stof­fen mit­tels Plas­ma geschieht sowohl durch phy­si­ka­li­sche als auch che­mi­sche Pro­zes­se, die nur in rich­ti­ger Kom­bi­na­ti­on zu einer Rei­ni­gung des Abgas­stroms füh­ren. Im Zen­trum steht die Erzeu­gung eines hoch­en­er­ge­ti­schen Plas­ma­zu­stands zwi­schen zwei Elek­tro­den, der in Form eines Licht­bo­gens sicht­bar wird. Die­ser Licht­bo­gen mit einer Tem­pe­ra­tur von ca. 10.000 Kel­vin erzeugt freie Elek­tro­nen und Ionen. Er wird in einem strö­men­den Trä­ger­gas aus Stick­stoff erzeugt, wodurch ein Teil der Ionen und Elek­tro­nen aus dem Licht­bo­gen in einen Reak­tor beför­dert wird. Vor allem aber wird die hohe Tem­pe­ra­tur des Licht­bo­gens an das Trä­ger­gas über­tra­gen. Es ent­steht eine Art Plas­ma-Flam­me, die auch mit dem blo­ßen Auge erkenn­bar ist. Die hohe Tem­pe­ra­tur und die ener­gie­rei­chen Teil­chen der Plas­ma-Flam­me tref­fen im Reak­tor auf Schad­stoff­mo­le­kü­le aus der Chip­her­stel­lung. Die star­ken Mole­kül­ver­bin­dun­gen wer­den durch die hohe Ener­gie der Plas­ma-Flam­me auf­ge­bro­chen. Die im Plas­ma erreich­ten Tem­pe­ra­tu­ren tra­gen maß­geb­lich zur ther­mi­schen Zer­set­zung bei, was beson­ders bei der Behand­lung ther­mo­dy­na­misch sehr sta­bi­ler PFC-Gase von Vor­teil ist, die bei­spiels­wei­se bei Ätz­pro­zes­sen ein­ge­setzt wer­den. 

Die auf­ge­bro­che­nen Struk­tu­ren füh­ren zu reak­ti­ven Radi­ka­len. Die­se sol­len nicht in ihre schäd­li­che Aus­gangs­form rekom­bi­nie­ren, son­dern zu harm­lo­sen Mole­kül­ver­bin­dun­gen abre­agie­ren. Die Bestand­tei­le der PFC-Gase erfor­dern dazu zusätz­li­chen Sau­er­stoff und Was­ser­stoff, die in Form von Was­ser im Reak­ti­ons­raum vor­han­den sind. Dadurch las­sen sich z. B. die Reak­ti­on von Koh­len­stoff zu CO2 und die Reak­ti­on von Flu­or zu Fluss­säu­re steu­ern. Letz­te­re wird mit Hil­fe des Wäschers aus dem Abgas­strom gewa­schen und kann noch in der Anla­ge neu­tra­li­siert werden.

Der Ein­satz von Plas­ma in Abgas­rei­ni­gungs­sys­te­men ermög­licht die Zer­stö­rung von über 99 Pro­zent der Schad­stof­fe und bie­tet gleich­zei­tig eine höhe­re Ener­gie­ef­fi­zi­enz sowie einen redu­zier­ten öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck im Ver­gleich zu Brenner-Wäscher-Systemen.

Tech­ni­sche Umset­zung am Bei­spiel der Plas­ma-Wäscher-Anla­ge STYRAX 

Unse­re inno­va­ti­ve Plas­ma-Wäscher Anla­ge STYRAX nutzt ein DC-Plas­ma mit Stick­stoff als Trä­ger­gas, wobei der Plas­ma­bren­ner eine je nach Anfor­de­rung anpass­ba­re Leis­tung von 7–15 kW erreicht. Die direk­te Ener­gie­über­tra­gung vom Plas­ma auf das Abgas aus der Chip­her­stel­lung gewähr­leis­tet die hoch­ef­fi­zi­en­te Schad­stoff­zer­set­zung, ins­be­son­de­re bei der Behand­lung von PFC-Gasen. Die Fle­xi­bi­li­tät der STYRAX ermög­licht eine opti­ma­le Anpas­sung an ver­schie­de­ne Pro­zess­ga­se, was sei­ne Viel­sei­tig­keit für die Nach­be­hand­lung ver­schie­de­ner Halb­lei­ter­pro­zes­se unter­streicht. Je nach Ein­satz­zweck wird die Anla­ge ent­spre­chend ange­passt und kann für Ätz­pro­zes­se (z. B. PFC-Gase) und CVD-Pro­zes­se (z. B. H2, SiH4) ver­wen­det wer­den.  

Ein Schlüs­sel­merk­mal von STYRAX ist die hohe Zuver­läs­sig­keit mit einer Anla­gen­ver­füg­bar­keit (Uptime) von über 98 Pro­zent, was auf die robus­te Kon­struk­ti­on und den gerin­gen War­tungs­auf­wand zurück­zu­füh­ren ist. Die Strom­ver­sor­gung des Plas­ma­bren­ners hat eine exzel­len­te AC/DC-Umwand­lungs­ef­fi­zi­enz von über 95 Pro­zent. Die ein­ge­setz­te Ener­gie­men­ge für die Abgas­rei­ni­gung kann dadurch deut­lich ver­rin­gert wer­den und damit die Kos­ten der Abgas­be­hand­lung um meh­re­re tau­send Euro pro Jahr gesenkt wer­den. 

DAS EE STYRAX DUO 3D Rendering

Ein wei­te­rer Vor­teil, den bereits die Bren­ner-Wäscher STYRAX-Anla­gen nut­zen kön­nen, liegt in der Res­sour­cen­scho­nung: In Kom­bi­na­ti­on mit geschlos­se­nen Wasch­kreis­läu­fen kann der Was­ser­ver­brauch erheb­lich redu­ziert wer­den. Optio­nal lässt sich durch die Dosie­rung von Natron- oder Kali­lau­ge der Was­ser­ver­brauch wei­ter sen­ken, was die Nach­hal­tig­keit der Halb­lei­ter­fer­ti­gung zusätz­lich ver­bes­sert. 

Durch die daten­tech­ni­sche Kopp­lung der Pro­zess­an­la­ge im Rein­raum und des Plas­ma-Wäschers kann eine intel­li­gen­te Anla­gen­steue­rung ermög­licht wer­den und dadurch der Ener­gie­ver­brauch dyna­misch an die Anfor­de­run­gen ange­passt wer­den. Außer­dem kann die Anla­ge mit sys­te­mi­schen Soft­ware­lö­sun­gen spe­zi­fisch auf ankom­men­de Gase reagie­ren und den Ener­gie­ein­satz noch bes­ser an die Anfor­de­run­gen anpas­sen. Dies führt zu einer wei­te­ren Stei­ge­rung der Gesamtef­fi­zi­enz und unter­streicht die zukunfts­wei­sen­de Aus­rich­tung die­ses Abgas­rei­ni­gungs­sys­tems im Hin­blick auf Umwelt­schutz und Wirt­schaft­lich­keit in der Halb­lei­ter­pro­duk­ti­on. 

STYRAX ist ein eta­blier­tes und welt­weit ver­kauf­tes, zuver­läs­si­ges Sys­tem. Die beson­de­re Her­aus­for­de­rung bei der Wei­ter­ent­wick­lung zum Plas­ma-Wäscher bestand dar­in, die Anla­ge, um die Plas­ma-Kom­po­nen­ten zu erwei­tern, ohne dabei die Auf­stell­flä­che der Anla­ge zu ver­grö­ßern, wei­te­re Ser­vice­flä­chen zu schaf­fen oder die Per­for­mance zu beein­träch­ti­gen. Durch eige­ne Anstren­gun­gen bei der Ent­wick­lung eines AC/DC-Netz­teils konn­ten vor­han­de­ne Räu­me opti­mal genutzt wer­den. Außer­dem wur­den nur dort Anpas­sun­gen vor­ge­nom­men, wo es not­wen­dig war. So wur­den zwar Elek­trik und Reak­tor­kopf ver­än­dert, aber das rest­li­che Sys­tem nutzt wei­ter­hin die bewähr­te Tech­nik der STYRAX. Dadurch ist es gelun­gen, die Auf­stell­flä­che und die Ser­vice­flä­che bei­zu­be­hal­ten und gleich­zei­tig die Per­for­mance zu ver­bes­sern. 

Dr. Chris­ti­an Kuhne

Bera­tung

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Dr. Chris­ti­an Kuhne

Direc­tor Sales Global